Organspende bleibt wichtig – Entscheidung jetzt auch digital treffen
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Seit 1983 dankt der Tag der Organspende den Leben rettenden Spenderinnen und Spendern und verdeutlicht die Auswirkungen einer Entscheidung für oder gegen die Organspende. Der Aktionstag findet jährlich am ersten Samstag im Juni unter Beteiligung verschiedener Institutionen wie der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sowie von Selbsthilfeverbänden statt.
In diesem Jahr gibt es rund um die Organspende eine wichtige Neuerung: Seit März bietet das digitale Organspenderegister die Möglichkeit, die eigene Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende online festzuhalten und jederzeit zu ändern. Es stellt damit die elektronische Alternative zum Organspendeausweis dar. Allerdings ist das Wissen darum noch nicht weit verbreitet: Im Rahmen einer aktuellen Umfrage des PKV-Verbands zur Organspende geben nur 38 Prozent an, das Register zu kennen, fast die Hälfte (45 Prozent) kennt es nicht.
PKV-Umfrage: Aufklärung bleibt wichtig
Generell hält sich die Mehrzahl der Befragten (51 Prozent) für gut aufgeklärt beim Thema Organspende. Gleichzeitig haben jedoch 55 Prozent ihre Bereitschaft dazu noch nicht festgehalten, weder im Organspendeausweis noch im Organspenderegister. Rund 32 Prozent der Befragten sind Organspender.
Ein knappes Drittel (31 Prozent) hält sich generell für nicht gut informiert. Aufklärung zum Thema Organspende – etwa über Bürgerämter, Krankenversicherungen und Fahrschulen – bleibt also wichtig. Viele Menschen wissen beispielsweise nicht, dass ein Organspendeausweis eine flexible Entscheidung darüber ermöglicht, ob und welches Gewebe und welche Organe gespendet werden können.
Positiver Trend unter Jüngeren
Eine frühere Umfrage des PKV-Verbands hatte ergeben, dass sich von den Befragten ohne Organspendeausweis 38 Prozent grundsätzlich vorstellen können, sich einen Ausweis zuzulegen. Fast jede sechste der befragten Personen gab sich unentschieden (17 Prozent). Lediglich 40 Prozent lehnten einen Organspendeausweis ab – 47 Prozent der Frauen, 33 Prozent der Männer. Die gute Nachricht: Gerade unter jungen Leuten ging der Trend klar in Richtung Organspende. Bei den 18- bis 29-Jährigen verfügten bereits 47 Prozent über einen Organspendeausweis und 48 Prozent derjenigen ohne Ausweis konnten sich vorstellen, einen anzuschaffen.
Dies lässt hoffen. Denn je mehr Menschen einen Organspendeausweis haben, desto häufiger können Leben der Menschen gerettet werden, die dringend auf eine Organspende angewiesen sind. Und desto seltener müssen verzweifelte Angehörige die schwere Entscheidung über eine Organspende treffen.