RSV: Umfassender Schutz für Privatversicherte
- Prävention
- Versicherungsschutz
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein Erreger von Atemwegsinfektionen. Es ist weit verbreitet und leicht übertragbar. Das RS-Virus kann insbesondere bei Kleinkindern und Säuglingen eine Infektion der oberen und der unteren Atemwege verursachen und bei Frühgeborenen und vorerkrankten Säuglingen einen schweren Krankheitsverlauf nehmen. Vor allem in den Herbst und Wintermonaten treten Erkrankungen auf, die durch das RS-Virus ausgelöst werden.
Empfehlungen zur RSV-Prophylaxe und RSV-Impfung
Was ist der Unterschied zwischen RSV-Prophylaxe und Schutzimpfung?
Die RSV-Prophylaxe bietet eine passive Immunität. Dem Körper werden direkt Antikörper zugeführt, die das Virus neutralisieren. Diese Methode ist besonders effektiv bei Säuglingen, deren Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist.
Schutzimpfungen zielen darauf ab, eine aktive Immunantwort auszulösen; d.h. der Körper soll eigene Antikörper und Abwehrzellen gegen den Krankheitserreger bilden.
Im ersten Lebensjahr ist das Risiko einer schweren Erkrankung durch das RS-Virus am höchsten. Um alle Neugeborenen und Säuglinge davor zu schützen und Krankenhauseinweisungen, intensivmedizinische Behandlungen oder gar Todesfälle zu verhindern, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit Juni 2024 für Neugeborene und Säuglinge eine Prophylaxe. Hierfür muss einmalig der monoklonale Antikörper Nirsevimab gegeben werden. Bei Kindern, die zwischen Oktober und März geboren werden, sollte dies möglichst noch vor der Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgen.
Wie gut die Prophylaxe wirkt, zeigen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI): In der RSV-Saison 2023/24 wurden dem RKI noch fast 2.300 Erkrankungen pro 100.000 Babys gemeldet. In der RSV-Saison 2024/2025, nach Einführung der RSV-Prophylaxe, waren es nur etwa 1.050 je 100.000 - also weniger als die Hälfte. Auch die Zahlen der Krankenhauseinweisungen und der Behandlungen auf der Intensivstation haben sich im gleichen Zeitraum mehr als halbiert von etwa 6.500 auf knapp 2.900 bzw. 121 auf 55 Fälle.
RSV-Impfung für ältere Menschen
Auch für ältere Menschen empfiehlt die STIKO seit Anfang August 2024 Schutzmaßnahmen gegen das RS-Virus: So sollten sich über 75-Jährige generell gegen RSV impfen lassen; außerdem Menschen zwischen 60 und 74 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für eine schwerere RSV-Erkrankung haben. Die Impfung sollte möglichst im September oder Anfang Oktober erfolgen. Sie kann zeitgleich mit einer Grippeschutzimpfung verabreicht werden. Anders als bei der Grippeschutzimpfung handelt es sich bei der RSV-Impfung allerdings um eine einmalige Impfung. Ob zu einem späteren Zeitpunkt eine Auffrischimpfung notwendig wird, befindet sich noch in der Prüfung.
Kostenerstattung der RSV-Impfung und -Prophylaxe durch die PKV
- Die Unternehmen der Privaten Krankenversicherung kommen grundsätzlich für Schutzimpfungen entsprechend den STIKO-Empfehlungen auf und erstatten auch die RSV-Prophylaxe für versicherte Säuglinge. Sollten Ihre Tarifbedingungen nicht auf die STIKO Bezug nehmen, empfiehlt sich die direkte Nachfrage beim Versicherer hinsichtlich des Versicherungsschutzes. Ausführlichere Informationen zur Kostenerstattung von Schutzimpfungen durch die PKV